Wann die ersten Menschen oder Elfen nach Moosbach kamen, verliert sich im Dunkel der Zeit, ebenso wie der Name des Reiches, das die Elfen zwischen den Bergen nördlich des Finsterforstes und dem Moosbach gründeten. Ein Hauptproblem bei der Geschichtsschreibung der Grafschaft war schon immer die Abwesenheit kompetenter Gelehrter, die über Kassenbücher hinaus Ereignisse aufzeichneten - ein Umstand, der durch die kürzliche Gründung der Magierschule behoben werden konnte. Trotzdem ist auch die moderne Historiographie mehr Dichtung als Wahrheit und der Durchschnittsbürger kennt viele Geschichten aber keine einzige vernünftige Theorie.
Ein Überblick über die Geschichte bietet dieser Zeitstrahl.
Vorgeschichte[]
Wann die ersten Menschen in die Hinterlande kamen, ist unbekannt. Wahrscheinlich trafen sie lang nach den Elfen ein und siedelten vor allem am Moosbach. Das bedeutet: es gab vermutlich eine Zeit, da lebten nur Elfen in den Hinterlanden. Was immer sie da auch trieben - es wird irgendein ekliges Elfenzeug gewesen sein und ist daher nicht für einen vernünftigen Wissenschaftler von Interesse!
Die ersten Menschen[]
Woher kamen die Menschen? Aktuell werden zwei Theorien diskutiert:
- Sie kamen übers Meer mit Schiffen aus dem Sonnenaufgang, aus purer Abenteuerlust. Ein König mit ebenersfarbenem Haar führte sein Volk mit goldenen Schiffen in ein neues Leben.
- Jenseits der Berge hinter Weidenau existierte einst ein mächtiges Königreich. Der König beschloss, das Gebiet hinter den Bergen seinem Machtgebiet hinzuzufügen. Zu diesem Zweck belehnte er einige seiner weniger mächtigen Barone mit Landstücken in diesem fernen Ort - ohne Kenntniss der dortigen Verhältnisse. Bald darauf zogen einige der abenteuerlustigen oder weniger privilegierten Adligen über die Berge. Ihnen folgte ein Tross an Unzufriedenen, Ausgestoßenen, Gezwungenen oder Abenteuerlustigen.
Die Bevölkerung stieg in diesem fruchtbaren Gebiet schon bald an. Die menschliche Bevölkerung breitete sich bald in Gebiete jenseits des Moosbachtales aus, unter anderem nach Süden, wo die elfische Bevölkerung quasi nicht vorhanden war, und weit nach Norden in das Elfenreich Hinidiae. In den dortigen Chroniken wird von Menschengruppen um 950 vdG gesprochen, Die Menschen begannen, mit den Elfen über neue Gebiete zu verhandeln, die man forstwirtschaftlich nutzen oder gar roden konnte. Zu Beginn war das für die Elfen eine Selbstverständlichkeit - es waren nicht viele Menschen und jeder hatte ein Recht auf ein gutes Leben.
Der Anstieg der Bevölkerung und die Ausdehnung des Siedlungsgebietes führten zu einer Ausdifferenzierung der Gesellschaft. Der König, falls es denn wirklich je einen gab, war als oberster Lehnsherr weit weg und daher machtlos. Die Barone mussten feststellen, dass in diesem fernen Land ihre Herrschaft alles andere als gesichert war. Überall entstanden lokal begrenzte Herrschaften. Ritter und Edelknechte, welche den Baronen lehnpflichtig waren, versuchten, im Dienst für den Herren ihre eigene Macht zu erweitern. Andere Niederadlige behaupteten steif und fest, nur dem König lehnspflichtig zu sein. Einige Städtchen verwehrten den Adligen ihre Gefolgschaft und erklärten sich als "frei". So entstand ein Flickenteppich an Klein- und Kleinstherrschaften. Wie lange dieser Prozess dauerte, kann heute kaum noch gesagt werden.
Die Elfenkriege[]
Durch die Ausbreitung der Menschen kam es bald zu regelmäßigen Konflikten mit den zurückgezogen lebenden Waldelfen im Gebiet des heutigen Moosbach. Kulturelle wie biologische Unterschiede machten das Zusammenleben schwierig. Die Kultur der Menschen war schon immer agrarisch geprägt - ein Wald war für sie in erster Linie Nutzholz und potentielle neue Ackerfläche. Für die Elfen war ein Wald Heimat und Heiligtum.
Die Verträge, welche der Herr der Elfen mit einem menschlichen Herrscher schloss, galten nicht für seinen Nachbarn. Und wenn der Nachbar drei Generationen später die Verträge ignorierte und das Land eroberte, war dies für die Elfen umso unverständlicher, immerhin gab es eine Abmachung.
Für die Menschen wiederum war es unverständlich, wenn die Elfen, die einige heilige Haine hatten, die nur alle zweihundert Jahre betreten werden durften, unwirsch reagierten, wenn man einen Baum in dem Waldstück fällte, in dem schon der Großvater vor hundert Jahren Bäume gefällt hatte.
Im Jahre 8 vdG eskalierte der Konflikt so weit, dass einige Barone im offenen Krieg mit den Elfen standen. Die Elfen, für die alle Menschen gleich waren, begannen einen Krieg mit allen menschlichen Siedlungen. Es gibt Hypothesen, dass ein wichtiger Grund für diese Eskalation in den bereits ausgebrochenen Bürgerkriegen in dem nördlich benachbarten Elfenreich Hinidiae lagen. Dort hatte sich ein kleiner Teil der menschlichen Bevölkerung gegen die Elfen gerichtet und es dank zahlenmäßiger Überlegenheit geschafft, die Elfen zu stürzen. Es gab dort in Folge starke Diskriminierung. Diese Konflikte können durch Flüchtlingswellen nach Moosbach getragen worden sein um dort den bereits vorhandenen Konflikt weiter zu schüren.
Die Kämpfe waren zu Beginn sehr einseitig. Wer auch immer in die Nähe eines Waldes kam, war so gut wie tot. Durch ihre Kultur und Geschichte besaßen die Elfen kaum Metall. Waffen aus Eisen stammten aus dem Handel mit Zwergen, der wegen eines alten Zwistes zu Beginn des Krieges eingestellt wurde; weitere Waffen aus Stahl waren Beutestücke von Menschen oder Erbstücke aus lang vergangenen Orkkriegen. Bronze war bei den Elfen vor allem für Schmuck in Gebrauch, wurde aber während der Kriege aus Metallmangel oft zu Rüstungen umgeschmolzen. Die typische Elfenwaffe war ein leichter Kompositbogen mit Pfeilen deren Spitzen in der Regel aus Bein oder Flint waren, selten aus Eisen. Vor allem die beinernen Spitzen waren beliebt und häufig, sie konnten in verschiedene Formen, oft mit Widerhaken, gebracht werden. Außerdem hafteten an ihnen die Pflanzengifte, deren sich die Elfen bedienten, besonders gut.
Nach einigen Jahren einer Pattsituation begannen die Menschen im Jahr 3 vdG, die Wälder abzubrennen. Ab diesem Punkt begannen die Elfen eine Offensive und drängten die Menschen langsam zurück. Vermutlich schlug sich der Baron der Wieselschweifer auf die Seite der Elfen - das erklärt die völlige Auslöschung der alten Macht und den Hass auf Wieselschweifer.
Zuletzt sammelten sich die verbliebenen menschlichen Führer in der größten befestigten Siedlung des Landes, dem Mottenhain, die spätere Stadt Moosbach, und berieten was zu tun war. Die Moosbacher machten einen der Ihren zum Heerführer, dem alle anderen dienen sollten. Den neuen Titel, den des Grafen von Moosbach, erhielt der Herr von Mottenhain, ein Niederadliger, der aber besonders beherzt auftrat. Unter seiner Führung wurde eine Armeereform begonnen. Einen Einblick in diese Zeit gewährt ein faszinierendes Quellendokument, das Tagebuch des Bauern Ulf Rübenakker.
Die Lage war trotzdem verzweifelt, die Elfen drängten bald auf Mottenhain zu. Bei der Belagerung versuchte der Graf einen verzweifelten, letzten und alles entscheidenden Schachzug. Er entsandte eine kleine Einheit seiner besten Leute. Dieser kleine Trupp schaffte es tatsächlich, den König der Elfen auszuschalten. Wie sie das taten, weiß bis heute niemand; Der König und sein Sohn waren fort, die Leichen nie gefunden. Dasselbe traf auf die kleine Spezialeinheit zu.
Der Erfolg war unleugbar: Die Elfen waren führungslos, die Menschen konnte einige schnelle militärische Erfolge erzielen und verschafften sich eine Atempause. In dieser Zeit wurde die Heeresreform beendet, die das Moosbacher Heer im Urpsrung seiner heutigen Form erschuf. Zugleich konnten in einem guten Geschäft mit den Zwergen große Mengen an Rüstungen gekauft werden. Die Moosbacher, einst eher Bauern mit Forken die sich im Krieg zusammenrotteten, waren nun ausgebildete, geordnete, teilweise auch kampferfahrene, gut bewaffnete und gerüstete Soldaten. Auf freiem Feld waren die Elfen nun deutlich unterlegen. Auch das zentral geplante Vorgehen der Menschen, die taktischen Überlegungen des Grafen spielten eine entscheidende Rolle. Das Ende des Krieges wurde einerseits durch eine Politik der verbrannten Erde, die die Elfen außerhalb der Wälder pflegten, andererseits durch die nach wie vor erfolgreiche elfische Guerillataktik in den Wäldern verzögert. Als schlussendlich Schneisen in den Wald geschlagen wurden, die genau auf die Elfensiedlungen zielten, wurde der Krieg nach fünfzehn Jahren, Im Jahre 7 JdG, beendet. Wie diese Spätzeit des Krieges ablief zeigt eindrücklich ein Feldzugbericht durch den Finsterforst. Durch den Sieg gegen die Elfen erhielt der Herr von Mottenhain den Titel des Grafen von Moosbach als regelhaften Adels- und Erbtitel, ebenso die Herrscherwürde über Moosbach.
Das Datum der Einsetzung ist heute das Jahr 0 der Zeitrechnung . Diese wurde vom Grafen kurz nach dem Sieg über die Elfen eingeführt. Historiker sehen das als Zeichen, dass der Graf sehr schnell umfangreiche Macht erlangte.
Die Elfen wurden in der Folgezeit versklavt. Zu ihrem eigenen Schutz wurde ein Gesetzestext, der sogenannte Elfenkodex, erlassen. Alle Elfen, die nach dem Krieg geboren wurden, wurden von da an von Menschen aufgezogen und mit der Geschichte des Landes und den Verwicklungen des elfischen Volkes vertraut gemacht; natürlich aus der Sicht der Menschen. Die meisten jüngeren Elfen sehen es bis heute als Erbschuld, den Menschen zu dienen und finden oft kaum etwas Schlimmes daran, weil es dem typischen Elfensklaven um einiges besser geht, als den meisten Moosbacher Bauern.
Der Aufstieg Moosbachs[]
Durch die neue Arbeitskraft der Elfensklaven prosperierte das Land bald. Trotz der nun beginnenden Streitigkeiten und Kleinkriege mit den Ländern von Wieselschweif, die sich während der Elfenkriege geweigert hatten, Unterstützung zu schicken, wurde Moosbach schnell wohlhabend, zumindest soweit Bauern wohlhabend sein konnten. Das Land ist bis heute fruchtbar, die Ernten regelmäßig gut.
Die alte Baronie Weidenau verlor im Zuge des Aufstiegs Moosbachs zunehmend an Bedeutung. Die Residenzstadt, welche nach den Elfenkriegen erst neu aufgebaut und gewachsen war, versank zunehmend im Wasser des Moosbachs.
Kriege mit Wieselschweif[]
Die Streitigkeiten mit Wieselschweif gipfelten 298 JdG in einem Krieg, in dessen Verlauf Wieselschweif das Gebiet der Mottenpforte, dem ehemaligen Grenzgebiet, bis zur Baronie Hasenscharte an Moosbach verlor. Hasenscharte ist ein kleines Lehen im Süden, das im Tal zwischen den beiden südlichen Gebirgszügen liegt, die nun Moosbach von Wieselschweif trennen. Hier wurden, da es der einzige Einfallweg eines größeren Heers von und nach Süden ist, mehrere Grenzposten angelegt.
Spätere Konflikte beschränkten sich auf kurze Plünderungen, die nach wie vor Wieselschweifer nach Moosbach unternehmen. Ein regelhafter Krieg ist aber durch die zerissene politische Struktur des wirtschaftsschwachen, Bürgerkrieg geplagten Wieselschweifs unwahrscheinlich. Moosbach bewacht heute vor allem seine Südgrenzen streng, um Plünderungen, wenn möglich, zuvor zu kommen. Oder zumindest, um zurückkehrenden Plünderern einen Denkzettel zu verpassen, damit sie nie wieder kommen. Pfeile durch den Schädel haben sich bewährt.
Geschichte bis heute[]
Aus dem wirtschaftlichen Wachstum resultierte auch, dass der Graf inzwischen eine offenere Geopolitik führt. Es werden inzwischen häufiger Abgesandte zu anderen Herrschern geschickt, ebenso gibt es militärische Expeditionen, die meist vom 1. Moosbacher Bogenschützenregiment durchgeführt oder geleitet werden.
Durch die kosmopolitischere Einstellung und die aktuell vorteilhafte Wirtschaftslage, beschloss der Graf 340 JdG eine neue Magierschule zu gründen. Zu diesem Zweck wurden einige Ländereien und Finanzen bereitgestellt. 345 JdG wurden durch das 1. Bogenschützenregiment unter Hauptmann Otwald die Magier Quirinius von Richwald und Trysemiachos Zip nach Moosbach eskortiert. Unter ihrer Anleitung entstand die neue Magierschule, das Allumfassende Magiersymposium für Forschung, Bildung und Erhaltung außergewöhnlicher Zauberei, sowie konstruktiver und destruktiver Wissenschaften.
Zu den kaum erwähnenswerten Ereignissen der jüngsten Geschichte gehören darüber hinaus nur eine erhöhte Anzahl an flüchtigen Elfensklaven und verstärkte Einfälle durch Wieselschweifer im Süden.